Fotografie und Fotokunst. Was ist der Unterschied?
Allgemein bezeichnet man einen Künstler ja auch gerne als Virtuosen, jemand der eine gestalterische Tätigkeit meisterhaft beherrscht. In der Fotografie könnte man also davon ausgehen, das ein Fotokünstler jemand ist, der meisterhafte Fotos anfertigen kann. Ist das so? Nun, nicht ganz.
In Deutschland sehen wir die Fotografie ja als Handwerk an. Deshalb war der Fotograf bis vor einigen Jahren ein erlernbarer Handwerksberuf. Und wie alles im Leben kann man Fotografie selbstverständlich auch studieren. Alledem ist immer ein klassischer Ansatz des erlernen des Fotografenhandwerks unterstellt. So kann man lernen „meisterhaft“ zu fotografieren. Die heutige Technik im Bereich der Fotografie und Bildbearbeitung lässt es auch zu, dass beeindruckende Bilder mit hervorragender Handwerks“kunst“ erstellt werden. Doch ist und bleibt es „nur“ ein Handwerk, ohne das jetzt negativ zu meinen.
Die Kunst jedoch ist immer mehr als solides Handwerk. Das Wesen der Kunst liegt im Künstler selbst. Ein Künstler hat für seinen schöpferischen Akt immer eine innere Vision, der er folgt. Der Künstler erschafft ein Werk, mit dem er seine Vision zu physischem Leben erweckt, mit dem er seine Sicht der Dinge ausdrückt.
Um Fotokunst zu erschaffen ist natürlich das Handwerk des Fotografen erforderlich und die Beherrschung des Handwerks die allererste Voraussetzung. Egal, auf welche Art und Weise dies erlernt wurde. Die Fotokunst beginnt dann dort, wo das Handwerk aufhört. Sobald die Bilder eines Fotografen eine eigene Bildsprache erhalten und man die Vision des Künstlers erkennt, dann kann man von Fotokunst und einem Fotokünstler sprechen.